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Die Hofsänger des KCU Des Karneval - Clubs - Unterbreizbach Am Abend des 16.März 1967 . die neue Arztpraxis im Dorf war inzwischen bestens angelaufen , und bei den Fußballern voll integriert, kam Arno nach Sprechstunde und anschließendem Fußballtraining recht spät , aber sehr fröhlich nach Hause zurück und verkündete mir, daß er gerade Mitglied des KCU , des Karneval Clubs Unterbreizbach geworden sei. Zwar hatte ein Jahr zuvor schon der unermüdliche Unterstützer des Breizbacher Sports , der Bergbauingenieur Ernst Geck , vergeblich versucht, die Karnevalbegeisterung seiner Heimat Westfalen zusammen mit den Sportlern in Unterbreizbach zu entfachen , jedoch vier der aktivsten Fußballer hatten diese Idee noch nicht aufgegeben und gründeten am 24. Februar 1967 mit 13 Mitgliedern den K C U 67 Der talentierte Adolf Heyer hatte die Aufgabe übernommen,eine kleine männliche Gesangsgruppe, die Hofsänger des Prinzenpaares , aufzubauen und zu leiten.Auf seine Frage, ob Arno mitmachen und die musikalische Begleitung übernehmen würde,sagte dieser spontan zu, allerdings in der sicheren Annahme, daß auch ich mich anschließen würde. Da ich aber gerade zur Vorsitzenden der Unterbrezbacher Kulturbundgruppe gewählt worden war, und wir inzwischen ja auch drei Töchter hatten, wollte ich diese neue Aufgabe und Verantwortung zuerst einmal ordentlich in den Griff kriegen.Natürlich verfolgte ich die Entwicklung des neuen Vereins mit großer Interesse,und als ein Tag vor der Generalprobe zur Premiere für den 11.11. stattfand, begleitete ich Arno ins Kulturhaus..Doch die Stimmung dort war ziemlich aufgebracht,weil im Dorf mit heftiger Ablehnung über Respektpersonen diskutiert würde, die sich hier zum Narren machen ließen.Jetzt gab es für mich kein besseres Gegenargument mehr,als hier mitzumachen und wurde an diesem Abend mit noch sechs anderen, davon zwei Lehrern, auch Mitglied. Zu Hause dann machte ich ein paar entsprechend passende Verse zu einem bekannten Karnevalslied,übte noch kurz.mit Arno , und so gaben auch wir beiden am Gründungsabend Unser Debut als Musical-Duo,was wir dann noch etliche Jahre als „ Alte Unterbreizbacher“ mit viel Vergnügeb beibehielten. Bild 3 u.4 Auch die Hofsänger ernteten viel Applaus und hatten einen Riesenerfolg , als sie im Februar zu den drei tollen Tagen das erste Mal das Schlehnbacher Karnevalslied von Adolf Heyer geschrieben und bis heute zu jeder Veraanstaltung gesungen „ WIR HABEN SELBST HUMOR „ dem Publikum vorstellten Bild 5 u.6 u. 7 Diese gesamte erste Saison war mit so großer Begeisterung aufgenommen worden,daß der KCU im Jahr darauf schon 95 Mitglieder zählte, und man konnte den ersten Damen-Galaabend durchführen.Es entstand ein weiblicher Elferrat mit der Präsidentin Lieselotte Ehrhardt . Auch ein“ Weiberchor“ formierte sich,dessen spitzig-spritzige Vorträge von Lilo Ehrhardt und Ingrid Wiegand erarbeitet, und von Arno musikalisch begleitet wurden. Nicht zuletzt überraschte nun auch eine Frauentanzgruppe unter der Regie von Hans Klöcker das Narrenpüblikum,die sich , vom Flügel her durch Arnos schmissige Musik angefeuert, mit einem Cancan über die Bühne wirbelnd, in die Herzen der Narren tanzte. Im Dörfchen Unterbreizbach da möchte ich immer sein! Eine rasante und erfolgreiche Entwicklung des Clubs nahm nun ihren Lauf.Leider nahmen in dieser Zeit bei Adolf Heyer verschiedene gesundheitliche Probleme ständig zu, sodaß er mir 1977 den Dirigentenstab für die Hofsänger übergab. Mit den Hofsängern erwartete mich eine in jeder Beziehung vielseitige und tolerant- kameradschaftlich-festgefügte kleine Arbeitsgruppe, die mir breitgefächerte Möglichkeiten für meine Aufgabe in Aussicht stellte. Dazu Arnos immer wunderbar angepaßte Musikbegleitung – ob auf dem Flügel, der Geige oder mit dem Akkordeon, nach Noten oder nach Gehör und in jeder Dur, gleich, ob Klassik,, Volkslied, Schlager oder Tanzmusik ! Meiner Phantasie waren also kaum Grenzen gesetzt. Eine Schilderung der folgenden glückhaften Jahre des gemeinsamen Erfolges übernehme ich dem Gedenkbüchlein an Walter Rosenau „Solange noch Leben in mir ist, welches seine Frau Regina nach seinem Tod 2003 drucken ließ. Die Hofsänger Walter Rosenau hatte 1985 , nach dem Tode seiner ersten Frau , wieder geheiratet und war nach Leimbach umgezogen, blieb aber als Ehrenpräsident dem KCU bis zu seinem Tode treu. Sein Nachfolger als Präsident wurde Klaus Lorenz, unter dessen Regentschaft und mit großer Anerkennung und Unterstützung der Gemeinde wir gemeinsam 1992 das 25jährige Bestehen des Clubs mit vielen Auszeichnungen und Ehrungen feierten. Unter anderem wurden auch drei aktive Ehepaare : Martin und Lieselotte Ehrhardt, Hans und Annemarie Mätschke, und auch Arno und ich mit der Ehrenmitgliedschaft im KCU geehrt ,- eine besondere Bestätigung und ein Ansporn für alle.Doch ein furchtbarer Schicksalsschlag beendete für uns diesen schönen Zeitabschnitt. Unser ältester Enkel starb 2002 bei einem Verkehrsunfall.Ich zog mich von den Karnevalveranstaltungen zurück, übernahm aber mit den Hofsängern die Gestaltung der neueingeführten jährlichen Sommerfeste in der Dorfmitte, während unser Gitarrist Achim Schwertling mit großem Erfolg die Auftritte in der Karnevalzeit erarbeitete und leitete. Im Jahr 2005 mußte das Sommerfest wegen sehr ungünstiger Witterung in den Saal des Kulturhauses verlegt werden..Das paßte gut, um gleichzeitig festlich der Gründung des ersten Sportbundes im Dorf zu gedenken. Der Saal war voll besetzt und es wurde eine sehr schöne und interessante Veranstaltung. Da der Aufwand aber außerhalb einer Saison zu groß war, beschloß der Vorstand, die Sommerfeste aufzugeben , zumal das 40jährige Jubiläumsfest vorbereitet werden sollte. Leider hatte Arno inzwischen zunehmend erhebliche Herzbeschwerden,,sodaß wir uns schweren Herzens entschlossen, uns in der Jubbiläumssitzung zum 4Ojährigen Bestehen des Clubs , uns mit – und von den Hofsängern mit einem kleinen Programm vom närrischen Publikum zu verabschieden. In Vorbereitung dafür schilderte ich in kurzen Versen unseren gemeinsamen 25jährigen Weg, eingeschlossen unsere erfolgreichsten Auftritts-Highlights und Soli. Eine akute Erkrankung Arnos unterbrach gleich zu Anfang die Probearbeit,die mit Achim Schwertling und seinem Schwiegervater Helmut Henkel umgehend weitergeführt werden konnte. Nach Arnos Genesung wurden wir dann von unserem neuen Präsidenten Gerd Niebel auf Anfrage sehr herzlich gebeten und ermuntert, uns nun nur zu zweit, als zwei inzwischen wirklich „ALTE Unterbreizbacher „ , zu verabschieden. So konnten wir am Wiederholungsabend doch noch offiziell und zünftig unter großem Applaus von der KCU – Bühne und unserem Narrenpublikum als Aktive Abschied nehmen.. Wir erlebten noch die große Freude,daß wir trotz Erkrankungen und Arno im Rollstuhl auch bei der Festsitzung zum 50jährigen Bestehen des KCU dabei sein konnten , um dem inzwischen wiederum neuen, jungen Präsidenten Jan Mätschke und den vielen Aktiven des Vereins von ganzem Herzen danken zu können mit dem Wunsch,diese fröhliche,das ganze Dorf belebende Tradition, weiterhin so liebe- und wirkungsvoll zur Freude aller zu pflegen. .
Das K U D O N E – Kinderensemble ( 1969 – 1973 ) K U - lturbund - D O - rfklub - N E - nnstiel
So konnten wir völlig unabhängig ein kleines Kinderensemble mit etwa 120 Kindern in sechs Übungsgruppen zusammenstellen mit folgenden Übungsleitern: Laienspiel - Helga Rudolph Akrobatik - Annemarie Mätschke Chor - Dorothea Nennstiel Tanzgruppe I (Schulkinder Oberstufe) „ Tanzgruppe II (Schulkinder Unterstufe) „ Tanzgruppe III (Kindergartenkinder) „ Musikalische Begleitung aller Gruppen von Arno Nennstiel Es wurde nun ein Dorfklub gegründet,dessen Vorsitzende ich wurde,durch den das Ensemble nun zur Gemeinde gehörte und wir Kulturhaus und Übungsräume in Anspruch nehmen konnten und gaben ihm einen Namen, entnommen seinen Trägern und Leitern: K U D O N E - Ensemble. ( K U – lturbund, D O – rfklub, N E - nnstiel ) Es dauerte gar nicht lange, da war die kleine Gruppe im Ort bekannt und viel gefragt. Es gab kein festes Programm, sondern das wurde zu jeder Veranstaltung an dessen Anliegen angeglichen und neu erarbeitet.Lediglich unser „Abschiedslied“ , welches ich für unsere Auftritte geschrieben hatte,wurde stets von allen zum Schluß gesungen. Erstaunt hat mich immer wieder die freiwillige Disziplin der Kinder – es gab keine Listen, die Anwesenheit wurde nie kontrolliert, aber nie fehlte ein Kind. Erstaunlich und beglückend für mich war auch, als wir unseren größten Beifall ausgerechnet von den Mitgliedern des weitbekannten „ N O R A - Ensembles „ ernteten. Das Ensemble der sowjetischen Armee war am Abend zuvor für die Kalikumpel aufgetreten,und man hatte vereinbart,daß es sich am nächsten Vormittag unser Programm anschauen könnte. Die Begeisterung war natürlich besonders groß, als wir das russische Kinderlied vom Bienchen in russischer und deutscher Sprache, wie es dann auch vom Sender Weimar am 30.Okt.1971 übertragenwurde, und zum Schluß auch das Abschiedslied vortrugen. Mit einer besonderen Auszeichnung machte uns die Gemeinde eine große Freude: Arno und ich durften ein Wochenende im Weimarer „Elephanten“ verbringen und dort eine Aufführung des „Fliegenden Holländers“ im Nationaltheater besuchen. 1973 aber wurde die Freude durch bittere Wermutstropfen getrübt: Vor einer notwendig gewordenen großen Operation berichtete mir der Buschfunk, daß im Lehrerzimmer der Räsa – Schule die fehlende Parteilichkeit unserer Programme bemängelt worden sei . Dann, während meiner Operation ,brachte sich meine jüngste Schwester um , und schwere Komplikationen verzögerten später die Heilung. Ich fiel somit für eine lange Zeit aus. Aber da im Karnevalclub inzwischen die Nachwuchsarbeit begonnen werden konnte und bereits Kindergruppen gebildet worden waren, fanden die Kudone-Kinder schnell und problemlos eine neue Wirkungsmöglichkeit.
In Merkers In Merkers - Die Nennstiele
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